„Hoffentlich war das hier nur der Anfang von viel, viel mehr!“
Am 07. Oktober 2023 war es wieder so weit, Steglitz-Zehlendorf sagte zum zweiten Mal „Hallo Bundestag“!
21 Teilnehmende kamen im Paul-Löbe-Haus zusammen. Hier tagen sonst Ausschüsse, doch an diesem Tag war es eine vielfältige Gruppe an Einwohner:innen Steglitz-Zehlendorfs, die diese Herzkammer der Demokratie mit Leben füllte. Das Thema dieses Tages: „Der Staat und wir – ein Geben und Nehmen?“
In der zweiten Phase des Projekts stehen vor allem die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmenden und auch der Abgeordneten im Fokus. Am Vormittag kamen die Teilnehmenden daher zunächst in Kleingruppen zusammen, um über das Thema ins Gespräch zu kommen. Aus diesem Gruppengespräch bildeten sich dann Zweierpärchen, die sich interviewten.
Die Idee dahinter: gegenseitiges aktives Zuhören, um sich auf die Perspektive des Gegenübers einlassen zu können. Dies taten die Teilnehmenden und lieferten so ein schönes Bild: Auch an einem Samstag war der Bundestag plötzlich gefüllt von intensiven und persönlichen Gesprächen einer Gesellschaft mit sich selbst.
Aus diesen Zweierinterviews wurden Themen mit Bezug zum Verhältnis von Staat und Individuum mit in die Kleingruppen gebracht. Auf einer Skala ordneten dann alle Teilnehmenden der Kleingruppe das Thema dahingehend ein, ob es eher einer individuellen oder einer staatlichen Verantwortung zuzuschreiben sei. So entstanden insgesamt vier Plakate, die sich die Teilnehmenden im Anschluss an die Kleingruppenphase im Plenum gegenseitig vorstellten. Aus dieser Vorstellung gingen zwei Themen hervor, die die Teilnehmenden besonders gern mit den Abgeordneten diskutieren wollten.
Der Nachmittag war dann der Diskussion der beiden Themen „Politischer / gesellschaftlicher Umgang mit unterschiedlichen Voraussetzungen“ und „Ehrenamt verstehen und fördern“ gewidmet. Die beiden Abgeordneten Ruppert Stüwe (SPD) und Thomas Heilmann (CDU) brachten hier die Perspektive der Politik ein. Nina Stahr (Bündnis 90/ Die Grünen) konnte krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen. In der Diskussion wurden z. B. Aspekte wie der barrierefreie Zugang zu Informationen besprochen. Ein weiterer Schwerpunkt war, wie der Staat durch die Schaffung guter Rahmenbedingungen, aber auch den Ausdruck von Dankbarkeit, freiwilliges Engagement anerkennen kann. Die ausführliche Dokumentation des Tages inklusive der Diskussion wird in Kürze auf dieser Seite hochgeladen.
Sowohl Teilnehmende als auch Abgeordnete zeigten sich in der Bewertung des Tages einig darin, wie wichtig Formate seien, in denen ein konstruktiver Austausch untereinander möglich ist. Diese Art des Austauschs könne auch konkret beim Thema „Staat und Individuum“ helfen, zentrale Bedarfe besser zu ermitteln und Schnittstellen zwischen Politik und Engagement gemeinsam zu gestalten. Gleichwohl äußerten mehrere Teilnehmende, dass sie zwar das Format des Wahlkreistages für relevant hielten, es aus ihrer Sicht aber weitaus drängendere Themen gibt, die sich in einem solchen Rahmen besprechen ließen. Dies nehmen wir als Team von „Hallo Bundestag“ als wichtiges Feedback mit, um unseren Prozess zu verbessern. Außerdem ist es für uns eine Motivation, auch für die Diskussion weiterer Themen einen Raum zu schaffen. Und so brachte es einer der Teilnehmenden auf den Punkt: „Es sollte viel mehr miteinander gesprochen werden. Hoffentlich war das hier nur der Anfang von viel, viel mehr. Ich hoffe, ihr macht weiter!“ Machen wir, versprochen.
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